Zehn
Schekel und ein Hemd
von Paris Reidhead
(übertragen aus dem Englischen)
Heute möchte ich mit euch zu dem Thema „Zehn
Schekel und ein Hemd“ sprechen, das wir hier im Buch Richter Kapitel 17 finden.
Ich lese das Kapitel, und danach ein wenig aus dem 18. und 19. Kapitel, damit
der Hintergrund klarer wird. „Es war ein Mann auf dem
Gebirge Ephraim mit Namen Micha.“ Ein kleiner Hintergrund dazu: In dieser historischen Situation
verweigerten die Amoriter den Menschen aus dem Stamm Dan jeden Zugang nach
Jerusalem, und sie zwängten sie zusammen in das Gebirge Ephraim. Es ist eine
traurige Situation, wenn das Volk Gottes der Welt erlaubt, sie in eine
unangenehme Situation zu drängen. Dadurch konnten sie nicht nach Jerusalem
gelangen, und wie wir sehen werden, resultieren daraus die Probleme, die wir
sehen werden.
Richter 17, 1 – 13 (DLB)
Es war ein Mann auf dem
Gebirge Ephraim mit Namen Micha. Der sprach zu seiner Mutter: Die
tausendeinhundert Silberstücke, die dir genommen worden sind und derenthalben
du den Fluch gesprochen und ihn auch vor meinen eigenen Ohren gesagt hast -
siehe, dies Geld ist bei mir; ich selbst hab's genommen. Da sprach seine
Mutter: Gesegnet seist du, mein Sohn, vom HERRN! So gab er seiner Mutter die
tausendeinhundert Silberstücke zurück. Und seine Mutter sprach: Ich weihe nun
das Geld dem HERRN; es kommt aus meiner Hand für meinen Sohn, damit man ein
geschnitztes und gegossenes Bild davon machen soll. Darum gebe ich's dir nun
wieder. Aber er gab seiner Mutter das Geld zurück. Da nahm seine Mutter
zweihundert Silberstücke und gab sie dem Goldschmied; der machte ein
geschnitztes und gegossenes Bild daraus; das kam danach in das Haus Michas. Der
Mann Micha hatte nämlich ein Gotteshaus und machte einen Efod und Hausgötzen
und füllte einem seiner Söhne die Hand, sodass er sein Priester wurde. Zu der
Zeit war kein König in Israel und jeder tat, was ihn recht dünkte. Es war aber
ein junger Mann von Bethlehem in Juda aus dem Geschlecht Judas; der war ein
Levit und war dort fremd. Er zog aber aus der Stadt Bethlehem in Juda, um einen
Ort zu finden, wo er bleiben konnte. Als er so seines Weges zog, kam er aufs
Gebirge Ephraim zum Hause Michas. Da fragte ihn Micha: Wo kommst du her? Er
antwortete ihm: Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda und wandere, um einen
Ort zu finden, wo ich bleiben kann. Micha sprach zu ihm: Bleibe bei mir, du
sollst mir Vater und Priester sein. Ich will dir jährlich zehn Silberstücke und
deine Kleidung und Nahrung geben. Der Levit willigte ein, bei dem Mann zu
bleiben; und der hielt ihn wie einen Sohn. Und Micha füllte dem Leviten die
Hand, dass er sein Priester wurde, und so war er im Haus Michas. Und Micha
sprach: Nun weiß ich, dass mir der HERR wohl tun wird, weil ich einen Leviten
zum Priester habe.
Richter 18, 1 – 6 (DLB)
Zu der Zeit war kein
König in Israel. Und der Stamm der Daniter suchte sich ein Erbteil, da sie
wohnen möchten; denn es war bis auf den Tag noch kein Erbe auf sie gefallen
unter den Stämmen Israels. Und die Kinder Dan sandten aus ihren Geschlechtern
von ihren Enden fünf streitbare Männer von Zora und Esthaol, das Land zu
erkunden und zu erforschen, und sprachen zu ihnen: Ziehet hin und erforschet
das Land. Und sie kamen auf das Gebirge Ephraim ans Haus Michas und blieben
über Nacht daselbst. Und da sie bei dem Gesinde Michas waren, erkannten sie die
Stimme des Jünglings, des Leviten; und sie wichen von ihrem Weg dahin und
sprachen zu ihm: Wer hat dich hierhergebracht? Was machst du da? Und was hast
du hier? Er antwortete ihnen: So und so hat Micha an mir getan und hat mich
gedingt, daß ich sein Priester sei. Sie sprachen zu ihm: Frage doch Gott, daß
wir erfahren, ob unser Weg, den wir wandeln, auch wohl geraten werde. Der
Priester antwortete ihnen: Ziehet hin mit Frieden; euer Weg, den ihr ziehet,
ist recht vor dem HERRN.
Richter 18, 14 – 21 (DLB)
Da antworteten die fünf
Männer, die ausgegangen waren, das Land Lais zu erkunden, und sprachen zu ihren
Brüdern: Wißt ihr auch, daß in diesen Häusern ein Leibrock, Hausgötzen, Bildnis
und Abgott sind? Nun möget ihr denken, was euch zu tun ist. Sie kehrten da ein
und kamen an das Haus des Jünglings, des Leviten, in Michas Haus und grüßten
ihn freundlich. Aber die sechshundert Gerüsteten mit ihren Waffen, die von den Kindern
Dan waren, standen vor dem Tor. Und die fünf Männer, die das Land zu erkunden
ausgezogen waren, gingen hinauf und kamen dahin und nahmen das Bild, den
Leibrock, die Hausgötzen und den Abgott. Dieweil stand der Priester vor dem Tor
bei den sechshundert Gerüsteten mit ihren Waffen. Als nun jene ins Haus Michas
gekommen waren und nahmen das Bild, den Leibrock, die Hausgötzen und den
Abgott, sprach der Priester zu ihnen: Was macht ihr? Sie antworteten ihm:
Schweige und halte das Maul zu und ziehe mit uns, daß du unser Vater und
Priester seist. Ist dir's besser, daß du in des einen Mannes Haus Priester
seist oder unter einem ganzen Stamm und Geschlecht in Israel? Das gefiel dem
Priester wohl, und er nahm den Leibrock, die Hausgötzen und das Bild und kam mit
unter das Volk. Und da sie sich wandten und hinzogen, schickten sie die
Kindlein und das Vieh und was sie Köstliches hatten, vor sich her.
Das ist die Geschichte. Das ist kein Teil der Geschichtsschreibung
der Richter, sondern das ist eine Sammlung von Ereignissen, die uns die
sozialen Bedingungen in der Zeit zeigen, als jeder Mann tat, was recht war in
seinen Augen und es keinen König in Israel gab. Wir verstehen, dass Micha nicht
nach Jerusalem gelangen konnte, und dass er vielleicht aus einer frommen Anwandlung
heraus entschieden hat, eine Kopie des Tempels auf seinem eigenen Grund und
Boden bauen wollte. Er baute ein für seinen Geschmack angemessenes Gebäude und
machte die Instrumente der Stiftshütte, denn das sind Teile der Ausstattung:
Darunter das Ephod. Aber er sammelte auch Dinge von den Menschen in seiner
Umgebung: Die Teraphim, Götzenbilder, die Gott verboten hatte.
Dennoch
sieht man einen Wunsch, so gut auszukommen wie er konnte. Also nahm er ein
wenig von der Welt und ein wenig von Israel, das von Gott offenbart wurde, und
vermengte das irgendwie, bis er etwas hatte, von dem er dachte, dass es Gott
gefallen könnte. Dann war er über die Maßen erfreut, als ein junger
Wanderprediger von Bethlehem in Juda des Wegs kam. Er war ein Levit, seine Mutter
war aus dem Stamm Juda. Obwohl er ein Levit war, hatte Gott durch Moses die
Erlaubnis gegeben, dass Leviten in andere Stämme einheiraten dürften, und dass
sie sich bei anderen Stämmen aufhalten dürften.
Dieser junge Mann mochte das Leben nicht,
das für jeden Leviten vorgesehen war, sondern er hatte Wanderlust und juckende
Fußsohlen, und so wollte er wissen, ob er nicht besser für sich sorgen könnte
als für ihn gesorgt war. Er fühlte zwar, dass es gut sei, ein Levit zu sein,
aber dass sich daraus bessere Möglichkeiten ergeben sollten, und so kam er zu
dem Haus von Micha. Dort wartete er und wurde gefragt, ob er ein Priester
werden wollte. Und Micha schloss einen Handel mit ihm. Er sagte: „Wenn du mein
Priester sein wirst, sei mein Vater und mein Priester, dann werde ich dir zehn
Schekel und ein Hemd geben.“ Hier steht übersetzt Kleidung, aber man weiß, dass
die Menschen jener Tage etwas trugen, dass man Gelavia nannte, eine Art
übergroßes Nachthemd. Ich weiß nicht genau, was es war, aber es war ungefähr das.
Er gab ihm seine Kleidung und die Nahrung und zehn Schekel im Jahr.
Das war ein sehr gutes Leben, also
entschied sich der Levit, dass er hier bleiben und an dieser Mischung aus
Götzendienst und dem, was so geschah im Haus von Micha, teilnehmen wollte. Aber
dann kamen die Leute von Dan des Wegs, die eigentlich die Amoriter nach Gottes
Willen hätten vertreiben sollen, aber die Amoriter waren zu schwierig, und so
suchten sie nach jemandem, der etwas leichter zu vertreiben war. Sie kamen, wie
wir gelesen haben, zu Michas Haus, und der Levit sagte ihnen, sie sollten
weitermachen in ihrem Vorhaben. Dann sieht man, wie sie Menschen von den
Sidoniern in Lajisch. Diese waren friedlich und es gab niemanden, der sie
schützen konnte, und so dachten sie, das würde einen guten Ort abgeben, um
etwas Land für sich zu erobern. Als sie mit den Männern kamen, die zur
Eroberung des Gebiets geschickt wurden, dachten sie, nachdem sie das Land durch
den jungen Leviten gefunden haben, wäre es doch genial, seine Hilfe zu haben.
Und so gingen sie in das Haus von Micha,
nahmen alle Dinge dort weg, und es war ein nicht geringer Geldbetrag, der dabei
war, denn die Ausrüstung hatte mindestens zweihundert Schekel gekostet. Und so
nahmen sie alles, machten es zu ihrem Eigentum und nahmen den Leviten. Ziemlich
hart für Micha, aber man sieht, dass sich der junge Levit sehr gut an die
Umstände anpasst. Es ist erstaunlich, wie flexibel er war und wie leicht er
sich mit derartigen Veränderungen abfinden konnte, als er auf dem Weg ein wenig
rational darüber nachdachte. Schon bald konnte er erkennen, dass es viel
wichtiger war, einem ganzen Stamm zu dienen als nur einer Familie. Und er
konnte so vielen mehr dienen, deswegen konnte er die Weisheit darin erkennen
und das rechtfertigen. Ohne große Gewissensbisse konnte er die Anpassungen
vornehmen, seine Hand auf den Mund legen, während sie die Ausrüstung aus der
kleinen Kapelle nahmen, die Micha gebaut hatte. Aber er war nichtsdestotrotz
ein weiser Mann, denn besser als an der Front zu gehen, wo er in Gefahr geraten
könnte, oder am Ende des Zugs, wo er ebenfalls in Gefahr geraten könnte, war er
ein weiser Mann, denn er ging genau in der Mitte. So wäre er sicher, wenn Micha
Diener ausgesandt hätte, um ihn zu holen, und hätte Soldaten auf jeder Seite.
Wie können wir das nennen, und wie passt
das auf unsere heutige Generation? Wäre es weit hergeholt, wenn ich über
Utilitarismus1 in der Religion rede? Ein zweckdienliches
Christentum? Über einen nützlichen Gott? Ich möchte eure Aufmerksamkeit auf die
Tatsache lenken, dass die bestimmende Philosophie unserer Tage Pragmatismus
ist. Pragmatismus bedeutet, wenn es funktioniert, ist es wahr, und wenn es
Erfolg hat, dann ist es gut. Und der Prüfstein für alle Übungen, alle
Prinzipien, alle Wahrheit und alle sogenannte Lehre ist: Funktioniert es?
Funktionieren sie? Nach dem Pragmatismus beurteilt sind einige der größten
Fehlschläge der Jahrtausende einige der Männer, die Gott am meisten geehrt hat.
Zum Beispiel Noah, obwohl er ein wirklich
guter Schiffbauer war, war seine eigentliche Berufung nicht Schiffbau, sondern
Predigen. Er war ein Totalausfall als Prediger. Seine Frau und drei Kinder und
deren Frauen war alles, was er vorweisen konnte. Sieben Bekehrte in 120 Jahren
kann man kaum als effektiv bezeichnen. Die meisten Missionsgesellschaften
hätten die Missionare lange vorher zurückgerufen. Als Schiffbauer machte er
seinen Job richtig gut, aber als Prediger war er ein Fehlschlag.
Und wenn wir die Jahre weiter lang laufen,
kommen wir zu einem anderen Mann namens Jeremia. Er war ein sehr effektiver
Prediger, aber sehr wenig effektiv, was die Ergebnisse betrifft. Wenn man
statistisch messen würde, wie erfolgreich Jeremia war, würde er wahrscheinlich
ein hohes Ergebnis bekommen. Denn wir sehen, dass er es sich mit dem Volk
verdorben hat, er hat es sich mit dem Königshaus verscherzt, und auch die
ministerielle Gesellschaft stimmte gegen ihn und wollte nichts mehr mit ihm zu
tun haben. Alles ging daneben bei ihm. Der einzige, den er anscheinend
zufriedenzustellen konnte, war Gott. Aber sonst war er ein kompletter
Fehlschlag.
Und kommen wir zu einer anderen sehr
bekannten Person, dem Herrn Jesus Christus, der gemessen an jedem Maßstab ein
Fehlschlag war. Er hatte niemals Erfolg darin, eine Kirche oder Denomination zu
organisieren. Er konnte keine Schule bauen. Er konnte keine
Missionsgesellschaft gründen. Es wurde niemals ein Buch von ihm gedruckt. Er
war niemals in der Lage, eines der vielen Kriterien oder Instrumente zu
erfüllen, die wir so nützlich finden. Ich bin nicht im mindestens sarkastisch,
sie sind nützlich. Und unser Herr predigte drei Jahre lang, heilte tausende von
Menschen, gab tausenden Menschen essen, und dann waren es nur 120 bis 500,
denen er sich nach seiner Auferstehung offenbaren konnte. Und an dem Tag, an
dem er gefangengenommen wurde, sagte ein Mann „Wenn alle anderen dich
verlassen, ich bin bereit, für dich zu sterben.“ Er sah diesen an und sagte: „Petrus,
du kennst dein eigenes Herz nicht. Du wirst mich dreimal verleugnen, bevor der
Hahn an diesem Morgen kräht.“ Also verließen ihn alle Männer und flohen.
Gemessen an jedem Maßstab unserer Generation, war unser Herr ein einziger
Fehlschlag.
Die Frage stellt sich: Was ist der Maßstab
für Erfolg, und wonach beurteilen wir unser Leben und unseren Dienst? Und die
Frage, die du dir selbst stellen musst, ist: „Ist Gott das Ziel, oder ist er
ein Hilfsmittel?“ Und du musst dir sehr früh in deinem Leben als Christ die
Frage stellen, ob du Gott als Ziel oder als ein Hilfsmittel betrachtest. Unsere
Generation ist bereit, jeden zu ehren, der erfolgreich ist, egal ob sie dieses
Problem gelöst haben oder nicht. Solange sie Dinge erledigen können, oder eine
Aufgabe erledigen können, oder „Es funktioniert doch, oder?“, dann ist unsere
Generation bereit zu sagen: „Du musst damit rechnen!“
1 Utilitarismus
bedeutet, Grundlage für die ethische Bewertung einer Handlung ist das
Nützlichkeitsprinzip. Den Kern des Utilitarismus kann man in der Forderung
zusammenfassen: „Handle so, dass das größtmögliche Maß an Glück entsteht!“
Und so
müssen wir uns ganz am Anfang unseres Dienstes und unserer Pilgerreise und
unserem Wandel fragen: „Sind wir Leviten, die Gott dienen für zehn Schekel und
ein Hemd?“ Menschen dienen, vielleicht im Namen Gottes, statt Gott zu dienen.
Denn obwohl er ein Levit war und religiöse Aktivitäten durchgeführt hat, suchte
er nach einem Platz. Einem Platz, der ihm Anerkennung geben würde, ein Platz,
der ihm Annahme geben würde, ein Platz, der ihm Sicherheit geben würde, ein
Platz, an dem er glänzen konnte hinsichtlich der Werte, die ihm wichtig waren.
Sein ganzes Geschäft war, in religiösen Aktivitäten zu dienen, also musste es
ein religiöser Job sein. Er war sehr froh, als er bei Micha eine offene Stelle
fand. Aber er hatte entschieden, dass er zehn Schekel und ein Hemd wert war,
und er war bereit, sich an jeden zu verkaufen, der ihm soviel geben würde. Wenn
jemand vorbei käme und mehr geben würde, dann würde er sich an den verkaufen.
Aber er gab sich einen Wert und er glaubte, sein religiöser Dienst und seine Aktivitäten
wären nur ein Mittel zum Zweck, und ebenso war Gott auch nur ein Mittel zum
Zweck.
Um die Auswirkungen im zwanzigsten
Jahrhundert zu verstehen, müssen wir mindestens hundertfünfzig Jahre
zurückgehen zu einem Konflikt, der das Christentum angriff. Direkt nach den
großen Erweckungen in Amerika mit Finney, wo der Geist Gottes wunderbar auf
bestimmte Teile unseres Landes ausgegossen wurde, kam es zu einem offenen
Angriff auf unseren Glauben in Europa unter den hochgestellten Kritikern.
Darwin hatte seine Evolutionstheorie postuliert. Bestimmte Philosophen hatten
sie ihn ihre Philosophien aufgenommen, und Theologen hatten sie auf die Schrift
angewendet. Und so kann man ab 1850 den Anfang einer Frontalattacke auf Gottes
Wort beobachten. Satan war immer heimtückisch in seinen Angriffen darauf. Aber
jetzt war die Jagdsaison eröffnet auf das Buch, auf die Kirche und Voltaire
konnte erklären, dass in seiner Lebenszeit die Bibel nur noch ein Museumsstück
sein würde. Dass sie vollständig vernichtet würde durch die Argumente, die er
so energisch dagegen vorbrachte.
Was war der Effekt davon? Die Philosophie
unserer Tage wurde der Humanismus. Und man könnte den Humanismus auf die
folgende Weise definieren: Humanismus ist eine philosophische Aussage, dass das
Ziel allen Seins das Glück des Menschen sei. Der Grund der Existenz ist
Glücklichsein des Menschen. Nach dem Humanismus ist Erlösung nur eine Frage
davon, so viel Gutes (Glück) wie möglich aus dem Leben zu bekommen. Friedrich
Nietzsche sagte: "Die einzige wahre Befriedigung im Leben ist Macht, und
Macht ist ihre eigene Rechtfertigung" und "Die Welt ist ein
Dschungel". Wenn man davon beeinflusst ist, denkt man, dass es am Menschen
sei, glücklich zu sein, mächtig zu werden und zwar mit allen Mitteln, die zur
Verfügung stehen. Denn ein Mensch kann nur in dieser Position der
Überlegenheit, oder wie wir gesehen haben, in der Anbetung des Moloch,
glücklich sein. Das produziert folgerichtig einen Hitler, der die Philosophie
von Nietzsche als seine Arbeitsgrundlage, als sein Lebensmotto und sein
Führungsprinzip nahm, und deshalb vom deutschen Volk sagte, es sei
"bestimmt, die Welt zu regieren". Deshalb sind alle Mittel, die wir
benutzen, um das zu erreichen, unsere Erlösung.
Jemand anders sagt: "Nein, das Ziel
allen Seins ist Glücklichsein, aber Glück kommt nicht davon, über Menschen
Macht zu haben, sondern Zufriedenheit kommt aus sinnlichen Erfahrungen".
Das würde den Typen von Existenzialisten beschreiben, der heute in Frankreich
charakterisiert, das dem Beatnizismus in Amerika den Weg bahnte und der großen
Sinnlichkeit unseres Landes. Weil der Mensch nur ein Drüsentier ist, dessen
höchste Ekstase durch die Betätigung seiner Drüsen kommt, ist Erlösung einfach,
den angenehmsten Weg zu finden, um diesen Teil einer Person zu befriedigen. Das
Ziel ist das Glück des Menschen.
John Dewey, ein amerikanischer Philosoph
der Erziehung, konnte die Erzieher dahingehend beeinflussen, in der
Kindererziehung alle absoluten Werte aufzugeben. Statt Kinder dazu zu bringen,
bestimmte Maßstäbe zu erreichen, geht es nur noch darum, sich selbst zu
verwirklichen, sich auszudrücken und dorthin auszudehnen, was sie für Glück
halten, in dem sie waren, was sie sein wollten. So bekamen wir kulturelle
Gesetzlosigkeit, denn jeder tut nur, was Recht ist in seinen eigenen Augen, und
wir haben keinen Gott, der über uns herrscht. Die Bibel wurde durch ihre Thesen
herabgesetzt, verboten und widerlegt. Gott wurde entthront - er existiert
überhaupt nicht. Er hat keine persönliche Beziehung zu Individuen. Jesus
Christus war nur ein Mythos oder nur ein Mensch. Das Individuum würde den
Standard seines eigenen Glücklichseins bestimmen und interpretieren.
Allerdings musste die Religion existieren,
denn es gab so viele Menschen, die davon lebten, also mussten sie einen Weg
finden, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Deshalb teilte sich die Kirche um
1850 in zwei Gruppen: Die Liberalen, die den Humanismus akzeptierten, und ihre
Bedeutung darin fanden, dass sie sagten: "Wir wissen nicht, ob es einen
Himmel oder eine Hölle gibt. Aber wir wissen, dass du für rund 70 Jahre leben
wirst. Wir wissen, dass es einen großen Gewinn aus den schönen Künsten und
hohen Idealen und hehren Zielen gibt. Deshalb ist es wichtig, dass Du am
Sonntag in die Kirche kommst, damit wir gemeinsam Gedichte lesen, und Dir
kleine Tipps geben, nach denen Du leben kannst. Wir können nichts darüber
sagen, was mit dir passiert, wenn du stirbst, aber wir sagen dir, wenn du jede
Woche kommst und bezahlst und bei uns bleibst, dann bauen wir eine Federung in
deinen Wagen ein, die dir die Reise etwas angenehmer machen wird und machen wir
dich glücklicher, solange du lebst." Das wurde zur Essenz des
Liberalismus. Es geht nur darum, etwas Zucker in den bitteren Kaffee ihrer
Reise zu schütten und sie für eine Zeit versüßen.
Jetzt ist die Philosophie der Atmosphäre
der Humanismus. Das oberste Ziel des Seins ist das Glück des Menschen. Leider
gibt es auch eine andere Gruppe, die die Brücke zum Humanismus überschritten
hat. Diese Gruppe sind meine Leute, die Fundamentalisten. Sie sagen: "Wir
glauben an die Inspiration der Bibel! Wir glauben an die Göttlichkeit Jesu
Christi! Wir glauben an die Hölle! Wir glauben an den Himmel! Wir glauben an
den Tod und die Auferstehung Christi!" Aber die Atmosphäre ist Humanismus,
und dieser sagt, das oberste Ziel allen Seins ist das Glück des Menschen.
Humanismus ist wie die Ausdünstung der Hölle, und durchdringt alles, wie eine
Infektion, wie eine Epidemie. Deshalb dauerte es nicht lange, bis die
Fundamentalisten sich einander daran erkannten, dass sie sagten: "Wir
glauben diese Dinge!" Sie waren Männer, die zum großen Teil Gott wirklich
begegnet waren. Aber es dauerte nicht lange, bis sie sagten: "Diese Dinge
sind es, die uns zu Fundamentalisten machen".
Die zweite Generation sagte: "So wird
man ein Fundamentalist: Glaube an die Inspiration der Bibel! Glaube an die
Göttlichkeit Christi! Glaube an seinen Tod, sein Begräbnis und seine
Auferstehung! Und so wirst Du ein Fundamentalist." Und so dauerte es nicht
lange bis zu unserer Generation, bis der gesamte Plan der Errettung darin
bestand, den wenigen Lehrfragen intellektuell zuzustimmen. Und ein Mensch wurde
für einen Christen gehalten, weil er auf vier oder fünf Fragen mit
"Ja" antworten konnte. Wenn er nur in der Lage war, ja zu sagen,
würde ihm jemand auf die Schulter klopfen, ihn breit anlächeln und sagen:
"Bruder, du bist errettet."
Dadurch wurde die Errettung auf die
Zustimmung zu einer Formel oder einem Regelwerk reduziert. Der Humanismus hat
alles durchdrungen. Wenn man sich ansieht, wie sich der Unterschied zwischen
den Fundamentalisten und den Liberalen in den letzten
hundert
Jahren entwickelt hat, könnte man das auf folgende Aussage reduzieren:
"Die Liberalen sagen, dass das Ziel der Religion ist, den Menschen
glücklich zu machen, während er lebt, und die Fundamentalisten sagen, das Ziel
der Religion ist, den Menschen glücklich zu machen wenn er stirbt." Das
bedeutet in beiden Fällen, das Ziel allen Seins ist das Glücklichsein des
Menschen. Und die Liberalen sagen: „Durch soziale Veränderung und politische
Ordnung werden wir mit Alkoholismus und Drogensucht und Armut fertig. Und wir
machen den Himmel auf Erden und machen dich glücklich während du lebst!“ Sie
gingen damit voran, nur um einen Schock im Ersten Weltkrieg zu bekommen, und im
Zweiten Weltkrieg völlig zusammenzubrechen, weil sie nirgendwo schnell
vorankamen.
Und die Fundamentalisten gehen die gleiche
Linie entlang und schwingen auf der Wellenlänge des Humanismus. Wir sagen
"Nimm Jesus an, dann kannst Du in den Himmel gehen. Du willst doch nicht
in die böse, abscheuliche, brennende Hölle, wo es doch so schön im Himmel dort
oben ist. Komm zu Jesus, dann kannst Du in den Himmel gehen." Das ist wie
ein paar Männer, die in einem Café zusammensitzen und entscheiden, dass sie
eine Bank überfallen, um für nichts etwas zu bekommen. Es gibt eine Art, einen
Sünder einzuladen, der klingt wie der Plan, die Samstagabend-Einnahmen eines
Tankstellenbesitzers zu nehmen, ohne für sie zu arbeiten. Humanismus ist, so
glaube ich, die tödlichste und verhängnisvollste philosophischen Gestankwolke,
die durch den Abdeckrost über den Eingang zur Hölle gekrochen ist. Und es ist
ein vollständiger und totaler Kontrast zum Christentum. Leider wird das nur
selten gesehen. Und hier finden wir Micha, der eine kleine Kapelle will, und
einen Priester, und Gebete und Anbetung, denn „Ich weiss, dass der Herr mir
Gutes tun wird.“ Und das ist Selbstsucht! Und das ist Sünde! Und der Levit
kommt vorbei und fällt genauso hinein! Denn er sucht einen Ort! Er will zehn
Schekel und ein Hemd und sein Essen! Und damit er haben kann, was er will, und
Micha haben kann, was er will, verramschen sie Gott! Für zehn Schekel und ein
Hemd! Und das ist der schlimmste Betrug! Und das ist der Betrug in dem wir
leben. Ich sehen keinen Weg, wie Gott das wiederbeleben kann, solange wir nicht
zurückkommen zum Christentum, als direktem und vollständigem Kontrast zu dem
stinkenden Humanismus, den unsere Generation im Namen Christi verübt hat.
Ich habe Angst, dass es so subtil geworden
ist, dass es überall hingeht. Was ist es? In der Essenz ist es das: Es ist die
philosophische Forderung, dass das Ziel allen Seins das Glück des Menschen ist,
was mit evangelikalen Ausdrücken und biblischer Lehre bedeckt wurde. Damit
regiert Gott im Himmel für das Glücklichsein des Menschen. Jesus Christus wurde
Fleisch für das Glück des Menschen. Die Engel existieren und alles ist da für
das Glück des Menschen. Und ich versichere euch, das ist unchristlich. Ist der
Mensch nicht glücklich? Hat Gott nicht beabsichtigt, dass der Mensch glücklich
ist? Doch. Aber als ein Nebenprodukt, nicht als Hauptprodukt.
Er war ein guter Mann, der von unseren
wirren Denkern so bewunderte liebe Dr. Schweitzer, draußen in Afrika. Kein
Zweifel, er ist ein brillanter Mann; ein Philosoph, Arzt, Musiker, Komponist,
ohne Zweifel ein brillanter Mann. Aber Dr. Schweitzer ist genauso wenig Christ
wie diese Rose, und er würde es als persönliche Beleidigung ansehen, wenn man
ihn einen Christen nennen würde. Denn er sieht keine Bedeutung, die Christus
für seine Philosophie oder sein Leben haben könnte. Dr. Schweitzer ist
Humanist. Dr. Schweitzer saß im Boot, das den breiten Kongofluß zu seiner
Station hinauffuhr, und er sah wie belgische Regierungsbeamte mit ihren
Hochleistungsgewehren auf die Krokodile schossen, die sich am schlammigen
Flussufer sonnten. Sie waren exzellente Scharfschützen. Sie benutzten
Dum-Dum-Geschosse, die in dem Krokodil explodierten, und die Krokodile
wirbelten aufgrund der Kontraktionen ihrer Muskeln durch die Luft. Woher weiß
ich soviel darüber? Zu meiner Schande muss ich sagen, ich habe mich der
gleichen Sache auf dem Nil schuldig gemacht. Sie waren dort, und das war ihr
Sport. Sie erlegten sie, und sie zählten sie und benutzen Schnüre am
Aufbewahrungsort ihrer Waffen, in die sie Knoten machten, damit sie sehen
konnten, wie viele Krokodile sie getötet hatten. Eine unglaubliche
Verschwendung von Leben.
Und dort war es, dass Dr. Schweitzer die
Essenz seiner Philosophie entwickelte. Es waren vier Worte: „Ehrfurcht vor dem
Leben“. Ehrfurcht vor dem Leben, dem Leben von Krokodilen, menschlichen Leben
und andere Sorten von Leben. Mein Freund George Kline, der uns letzte Woche
besucht hatte, und der nach Gabon zurückgeht, war nur 50 bis 60 Kilometer von
Dr. Schweitzers Station entfernt. Dr. Schweitzer ist so überzeugt von seiner
Ehrfurcht vor dem Leben, dass er sein Operationsbesteck nicht mehr
sterilisiert. Er hat das schmutzigste Operationsbesteck in Afrika, denn
Bakterien sind Leben, und er wollte keine der guten Bakterien mit den
schlechten zusammen vernichten, also lässt er sie alle zusammen wachsen.
Sein Harmonium ging kaputt. Jemand hatte
ihm ein Instrument die Mittel zum Spielen geschickt. Mr. Kline ist ein Experte
für Orgeln, und kann auch Orgeln reparieren, und so ging er hinüber zu Dr.
Schweitzer. Der fragte: „George, kannst du mein Harmonium reparieren?“ Er
antwortete: „Es würde mich nicht überraschen. Lass es uns probieren.“ Er nahm
die Rückseite ab, und zu seiner großen Überraschung entdeckte er ein riesiges
Nest mit Kakerlaken. Mit dem charakteristischen amerikanischen Eifer fing
George an, alle Kakerlaken totzutreten, damit auch keine entkäme. Und der gute
Doktor kam heraus, in einer geraderen Körperhaltung als sonst, und wütend rief
er: „Hör sofort auf!“ „Warum? Die ruinieren dein Harmonium.“ Dr. Schweitzer
sagte: „Das ist in Ordnung, sie folgen nur ihrer Natur.“ Einer der Bediensteten
kam und sagte: „Es ist in Ordnung, Mr. Kline“, und er fasste hinunter und hob
die Kakerlaken fast zärtlich hoch, packte sie in eine Tüte, verschloss das
obere Ende, nachdem er jede einzelne Kakerlake hineingetan hatte, und trug sie
hinaus in den Dschungel und ließ sie wieder frei.
Hier war ein Mann, der an seine
Philosophie glaubte, Ehrfurcht vor dem Leben. Er war ihr vollkommen hingegeben,
völlig konsequent, selbst wenn es nur um eine Kakerlake oder Mikrobe ging. Das
ist Humanismus, das ist Konsequenz.
Jetzt frage ich dich: Was ist die
Philosophie der Missonsarbeit? Was ist die Philosophie des Evangelisierens? Was
ist die Philosophie eines Christen? Wenn Du mich fragst, warum ich nach Afrika
gegangen bin, dann vor allem deshalb, um Gottes Gerechtigkeit zu vergrößern.
Ich dachte, es sei falsch für jeden, in die Hölle zu gehen ohne eine Chance,
gerettet zu werden. Also ging ich, um armen Sündern eine Chance zu geben, in
den Himmel zu kommen. Ich habe das nicht in so viele Worte verpackt, aber wenn
man analysiert, was ich gerade gesagt habe, was ist es dann? Es ist Humanismus.
Ich habe die Gaben Jesu Christi als ein Mittel verwendet, um die
Lebensbedingungen von Menschen zu verbessern, die in Not und Elend litten. Und
als ich nach Afrika ging, entdeckte ich, dass sie keine armen, unwissenden
kleinen Heiden waren, die durch die Wälder rannten und jemanden suchten, der
ihnen erklärte, wie sie in den Himmel kommen. Sondern sie waren Monster der
Ungerechtigkeit! Sie lebten in äußerster und vollkommener Missachtung von viel
mehr Wissen über Gott als ich mir jemals hätte träumen lassen, dass sie hätten.
Sie verdienten die Hölle! Weil sie sich aufs Äußerste weigerten, im Licht ihres
Gewissens zu wandeln, und im Licht des Gesetzes, das auf ihre Herzen
geschrieben war, und des Zeugnisses der Schöpfung und der Wahrheit, die sie
kannten! Und als ich das herausfand, war ich so wütend auf Gott, dass ich an
einem Punkt im Gebet
ihm sagte,
als was für eine Unverschämtheit ich diese Aufgabe empfand, die er mir hier
gegeben hatte, indem er mich ausgesandt hatte, Menschen zu erreichen, die
darauf warteten, dass man ihnen sagte, wie sie in den Himmel kommen. Als ich
dorthin kam, fand ich heraus, dass sie vom Himmel wussten, aber dass sie dort
gar nicht hin wollten, und dass sie ihre Sünde liebten und in ihr bleiben
wollten.
Ich ging dorthin, motiviert vom
Humanismus. Ich hatte Bilder von Leprakranken gesehen, Bilder von Geschwüren,
Bilder von Begräbnissen von Eingeborenen, und ich wollte nicht, dass meine
Mitmenschen auf ewig in der Hölle leiden mussten, nach einem so elenden Leben
hier auf der Erde. Aber es war dort in Afrika, wo Gott anfing, durch diesen
Überzug aus Humanismus hindurchzuschneiden! Und es war an diesem Tag in meinem
Schlafzimmer, mit der verschlossenen Tür, dass ich mit Gott rang. Denn hier war
ich, versuchte damit klarzukommen, dass die Menschen, von denen ich dachte, sie
seien unwissend und suchten jemanden, der ihnen sagte, wie sie in den Himmel
kommen sollten, sich einfach keine Zeit nahmen, um mit mir oder irgend jemand
sonst darüber zu sprechen. Sie hatten kein Interesse an der Bibel, und kein
Interesse an Jesus Christus, und liebten ihre Sünde und wollten darin bleiben.
Es war hier, wo ich das alles für eine
Schande und blanken Hohn hielt, mich verraten und verkauft fühlte und nur noch
heimgehen wollte. Dort alleine stand ich Gott gegenüber, und brachte aufrichtig
das vor ihn, was ich im Herzen fühlte. Und es war mir, als hörte ich ihn sagen:
"Ja, wird nicht der Richter der ganzen Erde Recht üben? Die Heiden sind
verloren und gehen in die Hölle, aber nicht, weil sie das Evangelium nicht
gehört haben. Sie fahren in die Hölle, weil sie Sünder sind, die ihre Sünde
lieben. Und weil sie die Hölle verdienen! Aber ... ich habe dich nicht um
ihretwillen ausgesandt, nicht für sie!" Und ich hörte so klar, wie ich
immer höre, obwohl es keine körperliche Stimme war, sondern das Echo der Wahrheit
der Ewigkeit, die ihren Weg in ein offenes Herz findet. Ich hörte Gott in
meinem Herzen etwas wie dieses sagen: "Ich habe dich nicht nach Afrika
geschickt um der Heiden willen, ich habe Dich dorthin geschickt um
meinetwillen. Sie verdienen die Hölle! Aber ich liebe sie! Und ich habe die
Todesqualen der Hölle für sie ertragen!!!! Ich habe dich nicht um ihretwillen
gesandt! Ich habe dich für mich gesandt! Verdiene ich nicht den Lohn für meine
Leiden? Verdiene ich nicht die, für die ich starb?"
Und das drehte es völlig um, es änderte
alles! Und es berichtigte alles. Ich habe nicht länger für Micha gearbeitet für
zehn Schekel und ein Kleid. Ich habe dem lebendigen Gott angefangen zu dienen!
Ich war dort nicht um der Heiden willen. Ich war dort um des Heilands willen,
der die Todesqualen der Hölle für mich ertragen hat, die Er nicht verdiente.
Aber Er verdiente sie, die Heiden. Denn Er starb für sie.
Lass mich das zusammenfassen: Christsein
heißt: „Das Ziel allen Seins ist die Verherrlichung Gottes“. Humanismus sagt: „Das
Ziel allen Seins ist das Glück des Menschen“. Das eine wurde in der Hölle
geboren, die Vergöttlichung des Menschen; das andere wurde im Himmel geboren,
die Verherrlichung Gottes! Das eine ist ein Levit, der Micha dient, das andere
ist ein Herz, das es nicht wert ist, dem lebendigen Gott zu dienen, weil das
die höchste Ehre im Universum ist.
Was ist mit dir? Warum hast du Buße getan?
Ich möchte wieder Menschen sehen, die im biblischen Sinn Buße tun. George
Whitfield wusste das. Er stand auf den Feldern von Boston, sprach zu
zwanzigtausend Menschen und sagte: „Hört zu, Sünder – ihr seid Monster –
Monster an Ungerechtigkeit! Ihr verdient die Hölle! Und das schlimmste eurer
Verbrechen ist, dass als die Kriminellen, die ihr gewesen seid, das nicht gern
einseht.“ Er sagte: „Wenn ihr nicht über eure Sünden und Verbrechen gegen einen
heiligen Gott weint, dann weint George Whitfield für euch!“ Dieser Mann warf
seinen Kopf zurück und weinte wie ein Baby. Warum? Weil sie in Gefahr waren, in
die Hölle zu kommen? Nein! Sondern weil sie „Monster an Ungerechtigkeit“ waren,
die ihre Sünde nicht einmal sahen und die sich nicht um ihre Verbrechen
scherten. Seht ihr den Unterschied? Der Unterschied ist, dass hier jemand
zittert, weil er in die Hölle kommt und es dort wehtun wird. Und er hat kein
Gefühl für die Ungeheuerlichkeit seiner Schuld! Kein Gefühl für die
Ungeheuerlichkeit seines Verbrechens. Und kein Gespür für die Beleidigung gegen
die Gottheit. Er zittert nur deswegen, weil seine Haut versengt werden wird! Er
hat Angst, und ich möchte euch sagen, dass auch wenn Angst eine gute Büroarbeit
ist, um jemanden auf die Gnade vorzubereiten, so ist sie doch kein Ort, um
aufzuhören. Und der Heilige Geist hört dort auch nicht auf. Das ist der Grund,
warum niemand Christus inerrettender Weise empfangen kann, bevor er Buße getan
hat. Und niemand kann Buße tun, bevor er überführt ist. Und Überführung ist das
Werk des Heiligen Geistes, das dem Sünder hilft zu sehen, dass er ein
Verbrecher ist vor Gott und den gesamten Zorn Gottes verdient. Und wenn Gott
ihn in die tiefste Stelle der Hölle für immer und zehn Ewigkeiten schicken
würde, dass er das alles verdient hätte! Und sogar hundert Mal mehr, denn er
hat seine Verbrechen gesehen.
Das ist der Unterschied zwischen dem Predigen
des zwanzigsten Jahrhunderts und dem Predigen von John Wesley. Wesley war ein
Prediger der Gerechtigkeit, der die Heiligkeit Gottes verherrlicht hat. Erst
verherrlichte er die Heiligkeit Gottes, und die Gebote Gottes, und die
Rechtschaffenheit Gottes, und die Gerechtigkeit Gottes, und die Weisheit seiner
Forderungen. Und die Gerechtigkeit seines Zorns. Dann würde er sich zu den
Sündern wenden und ihnen die Ungeheuerlichkeit ihrer Verbrechen und ihre offene
Rebellion und ihren Verrat und ihre Gesetzlosigkeit vorhalten. Und die Kraft
Gottes fiel derartig auf die Versammlungen, dass es von einer Gelegenheit
zuverlässig überliefert ist, dass, als die Menschen die Versammlung verließen,
1.800 Menschen auf dem Boden lagen, vollständig bewusstlos. Weil sie eine
Offenbarung der Heiligkeit Gottes hatten, und in deren Licht sahen sie die
Ungeheuerlichkeit ihrer Sünden, und Gott hatte ihren Verstand und ihr Herz
derartig durchdrungen, dass sie zu Boden gefallen waren.
Das geschah nicht nur in Wesleys Tagen, es geschah ebenso in
Amerika, in New Haven, Conneticut, in Yale. Ein Mann namens John Wesley
Redfield hatte einen ununterbrochenen Dienst für drei Jahre in und um New
Haven. Es gipfelte in großen Treffen zum Yale Ball, dem ersten der Bälle in
Yale damals im 18. Jahrhundert. Die Polizisten waren damals angewiesen, wenn
jemand auf dem Boden lag, dann sollten sie hingehen und an seinem Atem riechen.
Denn wenn er Alkohol in seinem Atem hatte, würden sie ihn einsperren. Aber wenn
er nicht danach roch, dann hatte er die Redfield-Krankheit. Und alles was nötig
war, wenn jemand die Redfield-Krankheit hatte, war, ihn an einen ruhigen Ort zu
bringen und alleine zu lassen, bis er zu sich kam. Denn wenn er ein Trunkenbold
war, würde er aufhören zu trinken. Wenn er grausam war, würde er aufhören,
grausam zu sein. Wenn er unmoralisch war, würde er sein unmoralisches Leben
aufgeben. Wenn er ein Dieb war, würde er zurückgeben, was er hatte. Denn sie
hatten die Heiligkeit Gottes gesehen und die Ungeheuerlichkeit ihrer Sünde. Der
Geist Gottes hatte sie bis in die Bewusstlosigkeit getrieben wegen des Gewichts
ihrer Schuld. Undirgendwo im Überfließen der Kraft Gottes, taten Sünder Buße
von ihrer Sünde und kamen mit errettender Wirkung zu Christus.
Aber es
gab einen Unterschied. Es war nicht der Versuch, einen „guten“ Menschen davon
zu überzeugen, dass er in Schwierigkeiten mit einem „bösen“ Gott war. Sondern
es bestand darin, böse Menschen davon zu überzeugen, dass sie den Zorn eines
guten Gottes verdient hatten. Die Folge davon war Buße, und führte zum Glauben,
führte zum Leben. Liebe Freunde, es gibt nur einen Grund für einen Sünder, Buße
zu tun: und das ist, dass Jesus Christus die Anbetung und Wertschätzung und
Bewunderung und die Liebe und den Gehorsam seines Herzens verdient. Nicht weil
er in den Himmel kommt. Wenn der einzige Grund für dich Buße zu tun war, um
dich aus der Hölle zu halten, dann bist du nur ein Levit, der für zehn Schekel
und ein Hemd seinen Dienst tut. Das ist alles! Du versuchst Gott zu dienen,
weil er dir Gutes dafür tut! Aber ein bußfertiges Herz ist ein Herz, das etwas
von der Ungeheuerlichkeit seiner Verbrechen gesehen hat, Gott zu spielen und
dem gerechten und guten Gott die Anbetung und den Gehorsam zu verweigern, die
er verdient.
Warum sollten Sünder Buße tun? Weil Gott
den Gehorsam und die Liebe verdient, die er sich geweigert hat, ihm zu geben!
Nicht damit er in den Himmel kommt. Wenn der einzige Grund für die Buße der
ist, in den Himmel zu kommen, dann ist das nichts als der Versuch, einen
Kuhhandel oder ein Geschäft mit Gott zu machen.
Warum sollte ein Sünder seine Sünden
aufgeben? Warum sollte er dazu herausgefordert werden? Warum sollte er eine
Entschädigung versuchen, wenn er zu Christus kommt? Weil Gott den Gehorsam
verdient, den er fordert!
Ich habe mit Menschen gesprochen, die
keine Gewissheit haben, dass ihre Sünden vergeben sind. Sie wollen sich sicher
fühlen, bevor sie willens sind, sich Christus hinzugeben. Aber ich glaube, dass
Gott nur denen durch seinen Geist bezeugt und die von ihm geboren sind,
diejenigen Menschen sind, die – ob sie es sagen oder nicht – zu Christus
gekommen sind und etwas wie das hier sagen: „Herr Jesus, ich werde dir
gehorchen, und dich lieben, und dir dienen, und tun, was du von mir willst,
solange ich lebe, und auch wenn ich am Ende der Reise in die Hölle gehe,
einfach weil du es wert bist, geliebt zu werden, und dass man dir gehorcht und
dir dient, und ich versuche keinen Handel mit dir.“
Siehst du den Unterschied? Siehst du den
Unterschied zwischen einem Leviten, der für zehn Schekel und ein Hemd dient
oder einem Micha, der eine Kapelle baut, weil Gott dir dafür Gutes tut, und
jemandem, der Buße tut zur Verherrlichung Gottes?
Warum sollte eine Person zum Kreuz kommen?
Warum sollte eine Person den Tod mit Christus umarmen? Warum sollte eine Person
willens sein, in Identifikation ans Kreuz zu gehen, hinunter ins Grab und
wieder hinauf? Ich sage euch den Grund: Es ist der einzige Weg, wie Gott Ehre
aus einem menschlichen Wesen gewinnen kann! Wenn du sagst, er tut das weil er
Freude oder Frieden oder Segen oder Erfolg oder Ruhm bekommt, dann ist er
nichts als ein Levit, der für zehn Schekel und ein Hemd seinen Dienst tut. Es
gibt nur einen Grund für dich, ans Kreuz zu gehen, und das ist weil du, solange
du nicht an den Platz gekommen bist, wo du dich vereinigt im Tod mit Christus
siehst, den Sohn Gottes um die Ehre betrügst, die er aus deinem Leben bekommen
könnte. Denn kein Fleisch soll sich vor Gott rühmen können. Und bevor du das
Werk der Heiligung von Gott durch den Heiligen Geist verstanden hast, der dich
in Einheit mit Christus in Tod und Begräbnis und Auferstehung hinein nimmt,
musst du in dem dienen, was du hast, und alles was du hast ist unter der
Todesstrafe: menschliche Persönlichkeit, menschliche Natur, menschliche Stärke
und menschliche Energie. Und Gott wird keine Ehre daraus gewinnen! Deshalb ist
der Grund für dich ans Kreuz zu gehen nicht der, damit du den Sieg erringst –
obwohl du den Sieg erringen wirst. Es geht nicht darum, dass du Freude bekommst
– obwohl du Freude bekommen wird. Sondern der Grund für dich ist, dass du das
Kreuz umarmst und dran bleibst, bis du weißt, dass du mit Paulus bezeugen
kannst: „Ich bin mit Christus gekreuzigt“ (Galater 2, 19-20). Es geht nicht darum,
was du daraus bekommst, es geht darum, was ER daraus bekommt, zur Ehre Gottes.
Ebenso gefragt: warum bist du nicht durchgedrückt worden, bis du die Fülle des
Heiligen Geistes kennengelernt hast? Warum bist du nicht durchgezogen worden,
bis du die Fülle Christi kennst? Ich sage dir den Grund: Es ist der einzige
mögliche Weg, wie Jesus Christus Ehre aus einem Leben bekommen kann, das er
erlöst hat mit seinem kostbaren Blut, wenn er dieses Leben mit seiner Gegenwart
füllen und sein eigenes Leben durch es leben kann.
Das Geniale an unserem Glauben ist nicht,
dass wir durch Bewegungen gehen wie ein Levit, der angeheuert wurde, um Gott zu
dienen. Nein, nein! Das Geniale unseres Glaubens ist, dass wir an die Stelle
kommen, wo wir wissen, dass wir nichts tun können, und alles was wir tun
können, ist das Gefäß bereitstellen und sagen: „Herr Jesus, du musst es füllen.
Und alles, was getan wird, muss von dir und für dich getan werden.“ Aber so
viele Menschen versuchen die Fülle Gottes zu erkennen, damit sie Gott
gebrauchen können.
Ein junger Prediger kam zu mir nach
Huntington, West Virginia. Er sagte: „Bruder Reidhead, ich habe eine große
Kirche. Ich habe ein wundervolles Sonntagsschulprogramm, betreibe eine
Radiosendung, und alles wächst. Aber ich fühle ein persönliches Bedürfnis und
einen persönlichen Mangel, ich muss mit dem Heiligen Geist getauft werden, ich
muss mit dem Geist gefüllt werden. Und jemand erzählte mir, dass Gott etwas für
dich getan hat, und ich frage mich, ob du mir helfen kannst?“ Ich schaute auf
den Kollegen, und weißt du, wie er aussah? WIE ICH. Er sah einfach so aus wie
ich. Ich sah in ihm alles, das ich in mir gesehen hatte. Du dachtest, ich würde
sagen: „wie ich vorher war“. Aber nein, hör zu: Wenn du dich jemals gesehen
hast, dann weißt du, dass du niemals irgendetwas anderes sein könntest als du
selbst. Denn in mir und meinem Fleisch gibt es nichts Gutes (Römer 7, 18). Er
sah so aus wie ich.
Er war ein Mann, der in einem großen
Cadillac herumfuhr, und zu jemandem an der Zapfsäule sagt: „Füll sie auf mit
der höchsten Oktanzahl, die du hast!“ Genau so sah er aus, er wollte Kraft für
sein Programm. Gott gibt sich jedoch nicht als ein Mittel zum Zweck von
irgendjemand. Ich sagte: „Es tut mir schrecklich leid, aber ich glaube nicht,
dass ich dir helfen kann.“ Er fragte „Warum?“ Ich sagte: „Ich glaube nicht,
dass du bereit bist. Stell dir vor, du kommst mit einem Cadillac. Du hast über
dein Programm gesprochen, über dein Radio, über die Sonntagsschule und die
Kirche. Das ist sehr gut. Du hast sehr gute Arbeit geleistet ohne die Kraft des
Heiligen Geistes.“
Das ist, was der chinesische Christ sagte,
als er zurückkam nach China, als er gefragt wurde, was ihn am meisten an
Amerika beeindruckt habe. Er sagte: „Die großen Dinge, die die Amerikaner ohne
Gott vollbringen können.“
Und dieser junge Prediger vollbrachte eine
beeindruckende Leistung, freilich ohne Gott. Jetzt wollte er etwas mit Kraft um
seine Ziele noch weiter zu verwirklichen. Ich sagte zu ihm: „Nein, du sitzt
hinter dem Lenkrad und sagst zu Gott: ‚Gib mir Kraft, so dass ich fahren kann.’
Das wird nicht funktionieren. Du musst auf den Beifahrersitz rüberrutschen.“
Aber ich kannte den Schuft, denn ich kenne mich. Ich sagte: „Das wird auch
niemals funktionieren, du musst auf den Rücksitz.“ Und ich konnte sehen, wie er
sich nach vorne beugte und
ins
Lenkrad griff. „Nein“, sagte ich, „es wird auch niemals auf dem Rücksitz
funktionieren. Bevor Gott irgendwas für dich tun kann, weißt du, was du machen
musst?“ „Was?“ fragte er. Ich antwortete: „Steig aus dem Auto, nimm die
Schlüssel mit, schließ den Kofferraum auf, gib die Schlüssel dem Herrn Jesus,
steig in den Kofferraum, schlag die Klappe runter und flüstere durch das
Schlüsselloch: ‚Herr, schau, füll es womit immer du möchtest und fahre du ab
sofort, wohin und wie du willst.’“ Das ist der Grund, warum so viele Menschen
nicht in die Fülle Christi eingehen. Denn sie wollen ein Levit mit zehn
Schekeln und einem Hemd sein. Sie haben Micha gedient, aber sie denken, wenn
sie die Kraft des Heiligen Geistes hätten, könnten sie dem Stamm Dan dienen.
Das wird niemals funktionieren, niemals.
Es gibt nur einen Grund, aus dem Gott dich braucht, und das ist dich an die
Stelle zu bringen, wo du Buße tust und Vergebung erfährst zu seiner Ehre. Und in
Sieg wirst du gebracht an der Stelle des Todes, damit er regieren kann. Und in
der Fülle ist Jesus Christus in der Lage, in dir zu leben und zu wandeln. Deine
Einstellung ist die Einstellung des Herrn selbst, der gesagt hat: „Ich kann
nichts von mir selbst tun“ (Johannes 8, 28). Ich kann nicht für mich sprechen.
Ich mache keine Pläne für mich. Der einzige Grund meiner Existenz ist der zur
Verherrlichung Gottes in Jesus Christus. Wenn ich zu dir sagen würde: „Komm, um
gerettet zu werden, damit du in den Himmel kommst, komm zum Kreuz, damit du
Freude und Sieg erlebst, komm in die Fülle des Heiligen Geistes, damit du
zufrieden wirst“, dann würde ich in die Falle des Humanismus fallen. Ich sage
dir aber, lieber Freund, wenn du hier ohne Christus bist, dann komm zu Jesus
und diene ihm solange du lebst, egal ob du am Ende in die Hölle gehst, einfach
weil er es wert ist!
Ich sage Dir, lieber Christ, komm zum
Kreuz und nimm teil an der Einheit mit ihm im Tod, und komm in die gesamte
Bedeutung des Todes für das Selbst, damit er dadurch verherrlicht wird. Ich
sage dir, lieber Christ, wenn du nicht die Fülle des Heiligen Geistes kennst,
dann komm und gib deinen Leib als lebendiges Opfer hin, und lass ihn dich
füllen, so dass er den Zweck seines Kommens in deinem Leben erfüllen kann und
durch dein Leben verherrlicht wird. Es geht nicht darum, was du aus Gott
bekommst, sondern was Gott aus dir bekommt.
Schließe ein für allemal mit dem
nutzenorientierten Christentum ab, das Gott zum Mittel zum Zweck macht, anstatt
zu dem herrlichen Ziel allen Seins, das er ist. Lasst und kündigen. Lasst und
Micha sagen, dass wir raus sind. Wir werden nicht länger seine Priester sein,
die für zehn Schekel und ein Hemd dienen. Lasst uns dem Stamm Dan sagen, dass
wir raus sind. Und kommt und lasst uns niederwerfen zu den von Nägeln
durchbohrten Füssen des Gottessohnes und ihm sagen, dass wir ihm gehorchen, und
ihn lieben, und ihm dienen so lange wir leben, denn ER IST ES WERT!
Zwei junge Herrnhuther hörten von einer
Insel in den westindischen Inseln, wo ein atheistischer britischer Eigentümer
zwei- bis dreitausend Sklaven hielt. Der Eigentümer sagte: „Kein Prediger, kein
Geistlicher wird jemals auf dieser Insel stehen. Falls er Schiffbruch erleidet,
werden wir ihn in einem eigenen Haus einsperren, bis er die Insel verlassen
kann. Aber er wird niemals zu einem von uns von Gott reden. Ich bin durch mit
diesem Unfug.“ Dreitausend Sklaven aus den Dschungeln von Afrika wurden auf
eine Insel im Atlantik gebracht und sollten dort leben und sterben, ohne von
Christus zu hören.
Zwei Junge
Herrnhuther hörten davon. Sie verkauften sich an den britischen
Plantagenbesitzer und verwendeten das Geld vom Verkauf, um die Überfahrt auf
die Insel zu bezahlen, denn er hatte nicht mehr für sie gezahlt als für irgendeinen
anderen Sklaven, und würde sie auch nicht transportieren. Als das Schiff den
Pier im Hamburg verließ, und in Richtung Nordsee von der Gezeitenströmung
gezogen wurde, waren weitere Herrnhuther aus Herrnhuth gekommen, um diese
beiden Jungen von Anfang zwanzig zu sehen. Sie würden niemals wiederkehren,
denn das war kein Vierjahresvertrag. Sie hatten sich in lebenslange Sklaverei
verkauft. Als einfache Sklaven konnten sie als Christen dort sein, wo die
anderen Sklaven waren. Ihre Familien standen da und weinten, denn sie wussten,
sie würden sie niemals wieder sehen. Und sie fragten, warum sie gingen, und
stellten die Weisheit der Entscheidung in Frage. Als die Lücke sich
verbreiterte und die Stege zurückgezogen und dort auf dem Pier untergebracht
wurden, und die jungen Männer sahen, wie sich die Lücke verbreiterte, hakte
sich einer der Männer beim anderen unter, hob seine Hand und rief über die
Lücke die letzten Worte, die jemals von ihnen gehörtwurden: „MÖGE DAS LAMM DAS
GESCHLACHTET WURDE, DEN LOHN FÜR SEINE LEIDEN ERHALTEN!“ Das wurde zum
Leitspruch der Herrnhuther Mission. Und das ist der einzige Grund zu Leben,
dass das Lamm, das geschlachtet wurde, die Belohnung für seine Leiden erhält.
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